Praktische Hinweise und Tipps zum Freihandzeichnen
Welches Werkzeug, welche Linienbreiten, welche Härtegrade der Schreibwerkzeuge sollen verwendet werden?
Hier vertreten die Autoren unterschiedliche Meinungen: Der eine etwa ist von einem Feinminenstift 0,7 mm mit H-Mine überzeugt (Viebahn 1993, S. 15), für einen anderen ist das Zeichenwerkzeug völlig egal: Kugelschreiber, Filzstift, Bleistift, … (Dopler 2002, mündliche Mitteilungen), Reutersvärd hat sofort mit Tusche gezeichnet (Seckel 2006, S. 113).
Tipp 1: Bleistift oder Feinminenstift „mit nicht zu feiner Spitze“, nicht zu hart, dafür nicht fest andrücken, um die Linien nicht einzugravieren, damit sie notfalls ausradiert werden können. Die Linien sollen stets in einem Zug gezeichnet werden, sodass ein klarer Strich entsteht (und keine ausgefaserte Linie, wie dies etwa bei Modezeichnungen erwünscht ist).
Tipp 2: Glatte, nicht zu harte Unterlage, generell gilt: Armhaltung so, dass die Hand auf dem Zeichenblatt aufliegt – allenfalls ein Schutzblatt zwischen Hand und Zeichenblatt legen, damit die Hand besser gleiten kann, Ziehen aus Oberarm heraus, erstes Ziel: gerade Linienführung
Tipp 3: Generell sollte immer die Lage des Zeichenblatts verändert werden – nicht der Körper.
Tipp 4: Sollen lange gerade Striche gezeichnet werden, diese ganz bewusst Richtung Nase/Nabel ziehen (Papierlage verändern!). Vorher konzentriertes (mehrmaliges) Ziehen ohne Aufsetzen des Bleistiftes (sozusagen Probedurchgänge im Modus „pen up“, erst wenn man mehrmals gezogen hat, auf den Modus „pen down“ wechseln), möglich ist auch, ein bis zwei Stützpunkte vorher einzutragen und dann stückweise zu zeichnen.
Tipp 5: Parallele aus der „gleichen Bewegung heraus“ zeichnen.
Tipp 6: Für Kreise und Kreisbogen unterschiedliche Teile der Hand als Auflage benützen, dies sozusagen als „natürlichen“ Zirkel ausnützen. Kreise bogenweise zeichnen, Zeichenblatt zT drehen.